GALERIE DER ERINNERUNG
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GALERIE DER ERINNERUNG

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Rosy Geiger-Kullmann kam 1886 in Frankfurt am Main zur Welt. Ihre Eltern gehörten zum aufgeklärten, liberalen Judentum, der weitaus größten Strömung innerhalb der Frankfurter jüdischen Bevölkerung. Sie erzogen ihre Tochter ganz im Sinne großbürgerlicher Vorstellungswelten. Rosy Geiger-Kullmanns musikalische Begabung wurde früh gefördert. Mit dreizehn Jahren schrieb sie ihr erstes Lied und schuf schnell ein umfangreiches Werk, geprägt vom spätromantischen Stil. 1933 wurden alle Aufführungen wegen ihrer jüdischer Herkunft abgesagt. Der 47jährigen blieb nur der für die Öffentlichkeit unzugängliche Rahmen innerhalb der jüdischen Organisationen. So wurde sie Mitbegründerin des Jüdischen Tonkünstler-Vereins und wandte sich erstmals "jüdischen" Themen zu. Nach dem Novemberpogrom 1938 floh Rosy-Geiger mit ihrem Mann und ihrer Tochter nach Kuba, wo sie eineinhalb Jahre auf das Einreisevisum nach New York warten mussten. Rosy Geiger-Kullmann komponierte unermüdlich weiter, zunächst auch viele Werke in der neuen englischen Sprache. Sie pflegte viele Kontakte innerhalb der deutsch-jüdischen und insbesondere zu der aus Frankfurt stammenden Exilgemeinde. Sechs Jahre nach dem Tod ihres Ehemannes zog Rosy Geiger-Kullmann 1962 zu ihrer Tochter nach Kalifornien, wo sie 1964 starb.