GALERIE DER ERINNERUNG
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GALERIE DER ERINNERUNG

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Erich Itor Kahn wurde 1905 in Rimbach im Odenwald als Sohn eines jüdischen Kantors und einer Deutschen geboren und wuchs im Taunusgebirge auf, wo der Vater eine Kantorstelle in der dortigen jüdischen Gemeinde übernahm. Kahn erhielt Klavierunterricht von seinem Vater und begann später seine Ausbildung am Hoch'schen Konservatorium (Klavier und Komposition) in Frankfurt am Main. Er fand eine Anstellung bei Radio Frankfurt, die es ihm ermöglichte, sein Talent als Konzertpianist und werdender Komponist unter Beweis zu stellen. Durch seine Tätigkeit beim Rundfunk kam Kahn mit den Vertretern zeitgenössischer Musik in Verbindung. Kahns eigene Kompositionen waren der Zwölftonmusik der Schönberg-Schule verpflichtet. In dieser überaus fruchtbaren Zeit vor der nationalsozialistischen Machtübernahme profilierte sich der junge Kahn als Interpret moderner Musik. Der seit der Machtübernahme "gleichgeschaltete" Hessische Rundfunk verbot 1933 allen jüdischen Mitarbeitern den Zutritt. Kahn war de facto entlassen und ging mit seiner Frau Frida nach Frankreich ins Exil. Nach Kriegsbeginn wurden die Kahns in Frankreich 14 Monate lang in verschiedenen Lagern interniert und teilten die Lebensbedingungen vieler anderer Exilanten. Es begann eine Odyssee durch verschiedene französische Lager. 1941 gelang es schließlich, über Marseille und Casablanca in die USA zu emigrieren. Kahn machte auch in den USA Karriere als Klaviersolist und gründete dann das Albeneri-Trio, mit dem er erfolgreich auf Gastspielreisen und in seiner Wahlheimat New York auftrat. Erfolge als Komponist blieben ihm jedoch versagt. 1955 erkrankte Kahn an einem Hirntumor und starb schließlich 1956 in New York.