GALERIE DER ERINNERUNG
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Charlotte Schlesinger, geboren 1909 in Berlin, zeigte früh kompositorisches Talent. Ab dem elften Lebensjahr erhielt sie professionellen Unterricht in Komposition, Musiktheorie und Klavierspiel. Die Fünfzehnjährige bewarb sich im April 1925 erfolgreich um die Aufnahme in die Kompositionsklasse Franz Schrekers an der Staatlichen akademischen Hochschule für Musik in Berlin. Schon ein Jahr später erfolgte ihr erster öffentlicher Auftritt als Komponistin. 1927 begann sie zusätzlich ein Studium der Privatmusikerziehung am Seminar für Musikerziehung der Hochschule. Im April 1930 wurde sie selber Lehrerin des Seminars.
Gleichzeitig waren die Jahre bis 1933 kompositorisch fruchtbare Jahre. Anfang März 1933 wurde Charlotte Schlesinger aus ihrer Anstellung an der Hochschule entlassen, Ende März die Übungsschule geschlossen. Charlotte Schlesingers Exil begann in Österreich, aber schon 1935 übersiedelte sie in die Sowjetunion, wo sie am Konservatorium in Kiew wirkte. Stalins Säuberungswahn führte Ende 1937 zu einer überstürzten Flucht nach Prag. 1938 floh Charlotte Schlesinger schließlich in die USA. Von 1938-1946 unterrichtete sie Musik an einer Privatschule, danach bis 1949 am Black Mountain College. Nach kurzem Aufenthalt in New York 1950 wechselte sie an die Wilson School of Music in Yakima im Staat Washington. Dort widmete sie sich bis 1957 neben ihrer Unterrichtstätigkeit auch erfolgreich der musikalischen Erwachsenenbildung. Wegen wachsender gesundheitlicher Schwierigkeiten ging sie 1962 widerstrebend zu ihrem Bruder nach London, wo sie nach jahrelanger schwerer Krankheit 1976 starb.