GALERIE DER ERINNERUNG
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Ruth Schönthal (seit 1946 auch: Schonthal) wurde 1924 in Hamburg als Tochter jüdischer Eltern geboren, die aus Wien stammten. Sie begann schon im Alter von fünf Jahren zu komponieren und galt im Berlin der 1930er Jahre als Wunderkind. Sie studierte 1930 bis 1935 Klavier, Musiktheorie und Komposition am Stern'schen Konservatorium in Berlin. 1935 wurde sie von den Nationalsozialisten mit allen anderen jüdischen Kommilitonen vom Konservatorium relegiert.
1938 emigrierte sie mit ihrer Familie nach Stockholm, wo sie sich an der Königlich Schwedischen Akademie für Musik einschrieb. 1941 floh die Familie über Moskau und Wladiwostok nach Mexiko. Sie studierte ab 1941 Komposition in Mexiko-Stadt und feierte als Komponistin und Pianistin große Erfolge. Von 1946 bis 1948 studierte sie bei Hindemith an der Yale University in den USA. Nach ihrem Abschluss in Yale 1948 verdiente sie zunächst ihren Lebensunterhalt mit der Komposition von Werbe-Jingles und Popsongs.
Mit zunehmendem Erfolg als Komponistin stellte sie ihre Karriere als Konzertpianistin zurück, trat aber regelmäßig als Interpretin eigener Werke auf. Ruth Schönthal wurde Dozentin am Westchester Conservatory of Music. 42 Jahre nach ihrer Emigration reiste die Komponistin 1980 erstmals wieder nach Deutschland, sie gab ein Konzert und nahm an einer Podiumsdiskussion in Berlin teil. In der Folge unternahm sie zahlreiche Konzert- und Vortragsreisen durch Deutschland. Eine dauerhafte Rückkehr kam für sie nicht mehr in Betracht. Bis zuletzt war sie als Professorin für Komposition an der New York University aktiv. Sie lebte viele Jahre lang in New Rochelle, zuletzt in Scarsdale bei New York, wo sie 2006 starb. .