GALERIE DER ERINNERUNG
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Walter Braunfels, 1882 geboren, ist der jüngste Sohn einer kunstinteressierten Frankfurter Familie. Sein Vater war Jurist und Literaturwissenschaftler, seine Mutter eine Großnichte des Komponisten Louis Spohr und mit Clara Schumann und Franz Liszt befreundet. Schon im Alter von zwölf Jahren trat er ins Hoch'sche Konservatorium in Frankfurt ein, um später jedoch ein Wirtschaftsstudium an der Universität München zu beginnen. Mit zwanzig Jahren ging er nach Wien, um sich bei Theodor Leschetizky als Pianist ausbilden zu lassen. Wieder in München studierte er Komposition bei Ludwig Thuille. 1909 feierte er erste Erfolge mit seiner fantastischen Oper "Prinzessin Brambilla". Nach seiner Heimkehr aus dem Ersten Weltkrieg konvertierte er zum Katholizismus und komponierte einige großangelegte geistliche Werke. Im Jahre 1925 wurde er gemeinsam mit Hermann Abendroth zum Direktor der neu gegründeten Hochschule für Musik in Köln berufen. Im Dritten Reich wurde er als "Halbjude" dieses Amtes enthoben, seine Werke durften nicht mehr aufgeführt werden. Braunfels blieb jedoch in Deutschland, ging in die innere Emigration und widmete sich der Komposition. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er mit der Aufgabe betraut, die Kölner Musikhochschule wieder aufzubauen. 1950 ging er in den Ruhestand, 1954 starb er in Köln.