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Download Pressetext "Projekt EntArteOpera 2013" Juni 2013
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... eindrücklichster Programmpunkt des Brucknerfestes aber ist die Reihe "Innovatives Operntheater"... Eröffnet wurde diese
Opernreihe vom Israel Chamber Orchestra mit einem Werk, das einst zu den meistgespielten der Weimarer Republik zählte. ... "Der Schatzgräber" von
Franz Schreker. Erstmals wurde nämlich diese Oper in einer kammermusikalischen Version aufgeführt... Deutlicher als in der Orchesterfassung
sind die Binnenstrukturen der Schrekerschen Musik hörbar, auch deren inhärente Modernität. ... Die Sänger konnten in dieser entschlackten Version,
die Martin Sieghart geschmeidig dirigierte, intimer singen...
FAZ 14.9.13
Vom Brucknerfest wurde jetzt in Linz, Hitlers utopischer Kunsthauptstadt, das Nazi-Trauma angegangen - in
Zusammenarbeit mit EntArteOpera, einem jungen, von Susanne Thomasberger, Philipp Harnoncourt und Martin Sieghart gegründeten Verein.
EntArteOpera hat sich vorgenommen, verdrängte Schätze zu haben - und Franz Schrekers "Schatzgräber" lohnte der Mühe. ... Hervorragend
das Israel Chamber Orchester unter der Leitung von Martin Sieghart, das ein besonderes Versöhnungsfest mit Linz feierte. ... symbolträchtig
der Aufführungsort ... Harnoncourts fantasievolle Personenregie oszilliert zwischen Symbolik und Psychogramm in einem Mix aus Mythos
und Mittelalter. ...
Opernwelt 11.13
Toll, dass es Werner Steinmetz in seiner eigens für die Produktion der EntArteOpera geschaffenen Fassung für Kammerorchester
gelingt, die Verführungskraft und den überbordenden Reichtum dieser Musik zu vermitteln. ... Begeisterung Plus Bitte: endlich
mehr Schreker in Wien.
Standard 14.9.13
Der österreichische Regisseur lässt in seiner Sichtweise die Welt der Kunst und des brutalen Lebens in intensiver Dichte
aufeinanderprallen. Gewählt wurde dafür eine Halle der ehemaligen Tabakfabrik, die von der Ausstatterin Susanne Thomasberger
kongenial in das Geschehen einbezogen wird. Der Kompanie "EntArteOpera", gemeinsam mit dem Brucknerfest Linz, ist es zu
verdanken, dass Schrekers Werk, wieder hervorgeholt wurde. Diese Musik ist von einer spätromantische, soghaften Sinnlichkeit,
der man sich kaum entziehen kann. Vor allem dann, wenn sie so transparent, so fein aufgefächert zu hören ist, wie vom Israel
Chamber Orchestra unter Martin Sieghart. Mit vollem Einsatz agieren die Sänger. Herausragend erlebt man dabei allen voran
Alexander Kaimbacher als szenisch und sängerisch ausdrucksstarken Narren, Roman Sadnik als tenoral sehr geforderten Sänger Elis,
Ingeborg Greiner als intensive Els.
Kurier 19.9.13
"EntArteOpera": Liebe, Gold und silbrige Musik ... .Man sitzt also und staunt über diese seltsam märchenhaften Handlungswirren,
über den von Schreker schwülstig poetisch gedrechselten Text, über eine Musik, die sich als flirrendes Kontinuum über das ganze
legt. ... In all dem kann sich Ingeborg Greiner als dramatisch stark besetzte Els behaupten und Roman Sadniks Elis
beeindrucken. Eine stimmlich wie darstellerisch exzellente Charakterstudie bietet Alexander Kaimbacher als Narr, und auch
alle anderen Rollen sind treffend besetzt. Mit großem Engagement spielen die Musiker des Israel Chamber Orchestra unter der
profunden Leitung von Martin Sieghart eine hervorragende Kammerorchesterfassung von Werner Steinmetz. Dazu überrascht die gute
Akustik. Beste Voraussetzungen also für eine im Rahmen eines Festivals interessante und berechtigte Begegnung.
Die Presse 13.9.13
Es lohnt sich immer auf Spurensuche zu gehen. Das ist umso willkommener, wenn dabei ein Komponist aus der Versenkung geholt
wird, der seine Kindheit in Linz verbracht hat und der aufgrund seiner jüdischen Herkunft vom NS-Staat zum Verstummen gebracht
wurde. Franz Schreker gehörte in den 20er Jahren zu den gefragtesten Opernkomponisten im deutschen Sprachraum. ... verdienstvoll
ist, dass sich die Protagonisten von "EntArteOpera" an die Wiederbelebung von Schrekers erfolgreichster Oper gewagt
haben. ...Man hat Werner Steinmetz beauftragt, eine Kammermusikfassung zu erstellen. Das ist hervorragend gelungen,
speziell die zarten Klangfarben haben sich ideal in die kleine Besetzung übertragen lassen .... Philipp Harnoncourt hat in
der den spannenden Raum der Tabakfabrik ideal einbeziehenden Ausstattung von Susanne Thomasberger tief emotionales,
intensives Musiktheater inszeniert. Das Israel Chamber Orchestra musiziert unter Martin Sieghart mit beachtlicher
Klangschönheit und begeisterter Sensibilität.
OÖN 14.9.13
Nicht im neuen Linzer Musiktheater, sondern in der Tabakfabrik findet zurzeit die spannendste Opernproduktion der Stadt
statt: In Kooperation mit dem Brucknerfest brachte EntArteOpera Franz Schrekers einst viel gespielten "Schatzgräber"
zur szenischen Umsetzung. Eine Großtat, ermöglicht sie doch die Neubewertung einer zentralen Oper des frühen 20.Jahrhunderts,
die (nicht nur) durch Rassenwahn und Kulturpolitik des Nationalsozialismus in der Versenkung verschwand.
Wiener Zeitung 13.9.13
Ein Schatz für die Bühne gehoben: Viel zu lang hat es gedauert, bis die vieraktige Oper "Der Schatzgräber", einstiger
Welterfolg von Franz Schreker, den Weg zurück auf die Bühne fand. Die ausverkaufte Premiere hat die 500 Besucher
begeistert und noch empfindlich berührt von Auswüchsen der NS-Zeit, in der unter dem sinnlosen Begriff "entartete Kunst"
das schöpferische Werk zahlloser Künstler gnadenlos ausradiert wurde. Auf jeden Fall ist es den "Entdeckern" gelungen
einen Schatz für die Bühne zu heben, der den Opernhäusern dringend zu empfehlen ist.
Neues Volksblatt 14.9.13
"Entartete Musik" in der Linzer Tabakfabrik
500 Gesichter und Schicksale - Der Rundgang macht betroffen: der Linzer Tenor Richard Tauber, Arnold Schönberg,
Anita Lasker-Walfisch - sie und viele weitere Musiker blicken dem Besucher entgegen, gemeinsam mit 500 Schwarzweiß-Portraits
säumen sie die Wände. Stellvertretend für unzählige Opfer jüdischer Herkunft, die von den Nazis verfolgt, vertrieben,
ermordet wurden. "Wir wollen all diesen Menschen ein Gesicht geben",
sagt Bühnenbildnerin Susanne Thomasberger ...
OÖN 12.9.13